WSOP 2010
Mein Las Vegas Aufenthalt ist beinahe vorbei, da ich grade am Flughafen sitze und mich auf dem Weg nach Brasilien befinde. Ich war fast vier Wochen hier und die Zeit ist nur so wie jedes Jahr verflogen.
Im Poker lief es leider nicht so gut, dafür hatte ich aber eine tolle Zeit und viel Spaß. Ich habe die ganze Zeit im Trump Tower gewohnt und kann diesen nur weiter empfehlen. Ich habe nur die erste Woche vom 14-24 Juni richtig Gas gegeben und 7 Events in diesem Zeitraum gespielt. Danach habe ich zwei Wochen nur entspannt und es mir gut gehen lassen. Dies liegt daran, dass die Turniere leider denkbar schlecht liefen mit einer Bilanz 0-7 cashes und ich daran glaube im schlechten Lauf eher weniger zu spielen und im Upswing mehr. Erstens spielt jeder Spieler im Downswing schlechter als im Upswing und zweitens habe ich auch einfach wesentlich weniger Spaß an Poker.
Alles fing mit dem 2,5k 6max am 14 Juni an, indem ich kurz vorm Geld in einem riesigen Pot mit Flush über Flush aus dem Turnier ausscheide. Mein letztes Turnier vor dem Main Event war das 10k Pot Limit Hold Em, wo ich einen typischen Coinflip mit AK gegen TT für einen großen Pot verliere als noch ca. 40 Spieler im Turnier waren. Besonders dieses Ausscheiden war frustrierend, da ich ein wirklich gutes Turnier gespielt hatte und ich es in dieser Situation nur mit JJ+ und AK rein bekommen hätte.
Vor drei Tagen bin ich gleich am ersten Tag des Main Events im letzten Level des Abends ausgeschieden und ich habe mein letztes WSOP Turnier für dieses Jahr gespielt. Ich habe von Anfang an die gesamten Turniere in einem Stil gespielt entweder mich unter den Chipleadern zu befinden oder zu busten. Habe also etwas varianzreicher gespielt als normalerweise indem ich noch looser und aggressiver war. Ich denke dies ist weniger optimal aus einer Perspektive häufiger zu cashen aber aus Sicht ein Bracelet zu gewinnen erhöht es die Chancen, besonders wenn man viele Events spielt.
Wie ich mir diesen schlechten Lauf erkläre? In Las Vegas fällt es mir schwer mich richtig zu fokussieren und mein A-Game runter zu spielen. Erstens spiele ich nicht gerne im Rio, weil die Temperatur dort wie im Kühlschrank und die Akustik wie auf einem Metallica Konzert durch mehrere tausend Spieler, Zuschauer und WSOP-Staff ist. Zudem dauert es immer etwa zwei bis drei Wochen bis ich mich richtig akklimatisiert habe und komfortabel geworden bin. Es dauert bis ich den Jet-Lag richtig los bin, außerdem muss ich mich an Klimaanlagen und Wüstenhitze gewöhnen. Auch habe ich die drei Monate vor der WSOP kaum Poker gespielt also recht wenig trainiert. Ich spiele immer gegen Ende des Jahres, wenn es kalt und dunkel wird, am meisten und auch am besten Poker. Im Sommer bin ich immer eher in der Stimmung Urlaub zu machen und es mir gut gehen zu lassen.
Die nächsten beiden Wochen werde ich in Curitiba Kampfsport trainieren. Ich war noch nie zuvor in Brasilien und freue mich sehr darauf dieses Land näher kennen zu lernen. Schon seit Jahren wollte ich immer mal dort Urlaub machen, wobei dieses Mal es wohl eher ein Trainingcamp wird.
Danach freue ich mich schon sehr darauf in Wien richtig viel zu arbeiten und wieder einen geregelten Tagesablauf zu haben. Natürlich freue ich mich am meisten darauf meine Freunde und meine Freundin wieder zusehen. Das beste immer zum Schluss.
Sonntag, 11. Juli 2010
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